Geschichte
Murgenthal - Trennung und Wiedervereinigung
Die Gemeinde Murgenthal besteht seit 1. Januar 1901. Sie ist aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Ryken und Balzenwil entstanden.
Vor und während der Bernerherrschaft umfasste die Gemeinde Ryken das heutige Territorium der Gemeinde Murgenthal. 1803 wurde Balzenwil eine selbständige politische Gemeinde. Gruben, das geografisch eigentlich zu Balzenwil gehört, blieb jedoch bei der Gemeinde Ryken. Mit dem Bau der Bahnlinie Olten-Bern 1857 und der Aarebrücke 1863 wurde der bisherige Dorfteil Murgenthal zum eigentlichen Zentrum der Gemeinde. Für die wieder vereinigte Gemeinde wurde daher der Name "Murgenthal" gewählt.
Entstehung
Murgenthal wird im Jahre 1255 in einer Urkunde des Grafen Ludwig von Froburg erwähnt. Balzenwil wird schon 1197 urkundlich bezeugt. Von den Froburgern ging die Gemeinde Ende des 13. Jahrhunderts in die Hand der aufstrebenden Habsburger, bis die Berner im Jahre 1415 den Aargau eroberten. Mit den übrigen Gemeinden des damaligen Amtes Aarburg wurde Murgenthal Berner Untertanenland.
Zugehörigkeit
Nach dem Zusammenbruch der Alten Eidgenossenschaft 1798 wurde Murgenthal mit dem ganzen Amt Aarburg zum Verwaltungskanton Bern geschlagen. Erst die Verfassung von Malmaison vom 20. Mai 1802 vereinigte das Amt Aarburg mit dem Kanton Aargau. Die Murg als Kantonsgrenze Bern/Aargau wurde in der Mediationsakte von 1803 endgültig bestätigt. Seitdem gehört die Gemeinde zum Bezirk Zofingen.
Industrie
Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war unser Dorf rein bäuerlich und handwerklich. Ältestes industrielles Unternehmen (1856) war die Weberei Künzli & Co. Den industriellen Aufschwung verdankten wir wesentlich Oberstkorpskommandant Arnold Künzli (1832-1908), der u.a. 1881 die Strickerei baute und 1890 die 1886 gegründete Holzwarenfabrik übernahm. Diese Betriebe bestehen heute nicht mehr. Die Fabrikgebäude der ehemaligen Hermann Lanz AG sind grossen Lagerhäusern der A. Schwarz AG gewichen. In den ehemaligen Hanro-Gebäuden (vorgenannte Strickerei) sind die Outlets Murgenthal, Fabrikläden, eingerichtet.
Bauliche Entwicklung der letzten 50 Jahre
Folgende wichtige das Dorfbild prägende Vorhaben wurden realisiert:
1971 | Neues Schulhaus Riken |
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1973 | Neubau Altersheim Moosmatt Abbruch altes Schulhaus Riken |
1974 | Errichtung Kirchgemeindehaus mit Zivilschutzsanitätsposten und Dorf |
1978 | Bau des Mehrzweckgebäudes beim Gemeindehaus und Abbruch des Gemeindehausanbaues |
1979 | Neue regionale Abwasserreinigungsanlage in Obermurgenthal (zusammen mit sieben bernischen und vier luzernischen Gemeinden) Verlegung der Zürich-Bernstrasse Bau der neuen Murgbrücke |
1980 | Baulanderschliessungen in Riken Eröffnung Buslinie Zofingen-Glashütten |
1987 | Neufassung Quelle Kiltberg (Gemeindebann Roggwil) |
1992 | Neubau Alterswohnungen Moosmatt |
1994 | Erweiterung Schulanlage Riken mit Schulhaus und Turnhalle sowie Zivilschutzräumen |
1996 | Gemeindehausanbau |
1996/98 | Neubau Reservoir Felli |
1998 | Bahn-2000 Tunnel Murgenthal (Durchstich am 24.9.1998) |
2005/06 | Baulanderschliessungen in Glashütten |
2007 | Neue Mehrzweckhalle |
2008 | Abbruch alte Turnhalle |
ab 2012 | Baulanderschliessungen in Riken (Fichtenstrasse-Chaletweg, Weid-Neustadt) |
Ortsgeschichte Murgenthal
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